Eishöhle Scarisoara:

 Die Eishohle von Scarisoara

Sie ist die größte vereiste Höhle Rumäniens und beinhaltet Eismassen von 50 000 m³ - 75 000 m³ (unterschiedliche Angaben in der Literatur) . Für das gemäßigte Klima und die geringe Höhe ist dies eine recht große Eismasse. Das Alter der ältesten Eisschichten wurde mittels Pollenanalyse auf 3700 Jahre datiert. Der Einstieg liegt 1206 m über NN und stellt wohl eine Doline mit steilen, bis fast 50 m hohen Wänden dar, in die der Besucher über Treppen absteigen muß. Die Höhle besteht aus einer großen Halle, von der aus man in einen kleineren Raum gelangt, den die Einheimischen,Kirche” nennen. Hier gibt es sehr schöne ”Stalagtiten” und ”Stalagmiten” aus Eis. Der ganze Boden der Höhle ist von Eis bedeckt. Dieses verschließt die unteren Höhlen fast ganz. Am Südende der großen Halle fand man einen absteigenden Gang, der zu einer zweiten Halle mit Eis säulen und einem Gang zur Höhle Pojarul Politei führt. Kalte und regnerische Jahre begünstigen das Wachstum des Eises. Warme und trockene Jahre lassen einen Teil desselben schmelzen. Jährlich bildet sich eine neue dünne Eisschicht mit Verun reinigungen aus der Luft. Schmilzt eine ganze Schichtenfolge (mehrerer Jahre) so entsteht eine dickere Schicht von Verunreinigungen. So wurde und wird das Klima vergangener Zeiten im Eis ”aufgezeichnet”. Der bis zu 20 m dicke Eisblock schmilzt aber auch von unten infolge seines Eigengewichts und durch die Wärme des Kalksteins. Das Wasser kristallisiert in hexagonalen Prismen, die rascher in der Längsrichtung wachsen. Die Richtung der Kristalle wird durch geometrische Selektionserscheinung senkrecht. Die Einzelkristalle des Höhleneises sind wegen der günstigen Kristallisierungsbedingungen an den Enden der Eisstalagmiten sehr groß. Eine einzige Alveole kann hier 10 cm übertreffen. Die Plastizität des Eises nimmt mit der Temperatur des Eises zu und erreicht bei 0 C das Maximum, sodaß sich die Eissäulen unter ihrem eigenen Gewicht verbiegen können. In der großen Halle gleicht der Wechsel von Schmelzen und Frost in der warmen Jahreszeit die Unebenheiten im Boden aus.

Zusammengefaßt von Wihelm Schneider

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